Leben und Tod in der Epoche des Holocaust in der Ukraine: Zeugnisse von Überlebenden

Vortrag von Dr. Boris Zabarko, Kyiv / Stuttgart


Über Jahrzehnte fand der Holocaust in der Ukraine wenig Aufmerksamkeit sowohl in Deutschland als auch der Ukraine selbst. Die deutschen Verbrechen stießen erst in den 1990er Jahren auf Interesse der Geschichtswissenschaft wie auch der Öffentlichkeit. Als einer der ersten, der das Schicksal der Juden unter deutscher Besatzung in der Ukraine systematisch erforscht hat, gilt der Historiker Dr. Boris Zabarko. Selbst überlebte er als Kind das Ghetto Schargorod. Vor mehr als 25 Jahren begann er Zeugnisse Überlebender des Holocaust in der Ukraine zu sammeln und zu publizieren: Berichte, Interviews, Dokumente. So veröffentlichte er etwa 200 Bücher und Artikel in Israel, Österreich, Russland, der Tschechoslowakei, der Ukraine und Ungarn. In Deutschland erschien u. a. seine mehrbändige Reihe über die Shoa in der Ukraine und der von ihm herausgegebene Erinnerungsband „Nur wir haben
überlebt“. Den Überlebenden gibt er eine Stimme, entstanden ist eine „Geografie des Holocaust“ in der Ukraine.

Borys Sabarko lebte in Kyiv und flüchtete im März 2022 vor dem Ukraine-Krieg mit seiner Familie nach Stuttgart.


Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Agricolaforum der Katholischen Akademie, den Tagen der Jüdischen Kultur Chemnitz, der Jüdisch-Christlichen Gesellschaft Dresden und dem Maximilian Kolbe-Werk-Freiburg

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