Goodbye & Britten – Tanzperformance von Nitsan Margaliot

Die Performance bringt zwei Formen von Dialogen zusammen: einen unmöglichen und einen konkreten durch zwei verschiedene Stücke.

Im ersten Stück mit dem Titel „Goodbye“ begibt sich Margaliot auf eine Reise, um seinem Großvater zu begegnen, den er nie kennengelernt hat. Sein Großvater, der 1920 in Chemnitz unter dem Namen Adolf geboren wurde und im Alter von 18 Jahren während des Holocausts nach Palästina-Israel floh. Sein Großvater, der seinen Namen in Abraham änderte. Nitsans zweiter Vorname ist Avraham, in Erinnerung an ihn. In dem Stück stellt Margaliot die Frage, wie er sich als Mensch und Künstler in der Gegenwart mit seiner belasteten Vergangenheit auseinandersetzen und sich in dem Land neu positionieren kann, aus dem sein Großvater seinerzeit geflohen ist. Indem das Stück choreografische Materialien, poetische Erzählungen und eine Klanginstallation zusammenbringt, verwandelt es die angespannte Vergangenheit in ein Verarbeiten, Verzeihen und Wiederentdecken.

Das zweite Stück ist eine Tanzperformance in Zusammenarbeit mit dem Amsterdamer Cellisten Isaac Lottman. In dem Stück werden Konzert und Choreografie zu einem intensiven Dialog verbunden. Der Tänzer und der Cellist verbinden sich zu Benjamin Brittens Suite 1, op. 72, mit einer virtuosen Tanzinterpretation, die der leidenschaftlichen und kraftvollen Musik körperlichen Ausdruck verleiht.

Nitsan Margaliot ist ein in Berlin lebender Choreograf, Tänzer und Kurator, der sich mit queeren Archiven, Fabulationen und verletzlichen Begegnungen beschäftigt.
Er hat einen MFA in Tanz von der University of the Arts in Philadelphia, und seine Arbeit wurde bei 14StreetY NYC, Israel Festival, Radialsystem, English Theatre Berlin, LAB Frankfurt, Suzanne Dellal Centre, Kelim Choreography Center, Jüdische Filmtage Frankfurt, PATHOS München und Soundance Festival gezeigt.
2020 initiierte er mit Sasha Portyannikova und Anna Chwialkowska TouchingMargins.com, ein alternatives Archiv; und kürzlich gründete er zusammen mit Tamar Sonn und Sarah Holcman das Choreographic Institute.
Seit 2022 ist er Ko-Kurator von Movement Research ACROSS in der Galerie Wedding. Derzeit befindet er sich in einem Stipendium zwischen Hellerau und dem Archiv der Avantgarden. Er tanzte mit dem Batsheva Ensemble und der Vertigo Dance Company, sowie für Laurent Chetouane, Maud Le Pladec, Kat Valastur, Aoife McAtamney, Moritz Majce, Benjamin Taos Bertrand, Anne Collod, Milla Koistinen und das Solistenensemble Kaleidoskop.

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Taupunkt e.V.

Eintritt: 16€, ermäßigt 12€ und mit Chemnitz-Pass 5€

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